Mit 100 % Zustimmung, dem besten Ergebnis, das ein SPD-Chef jemals erzielte, wurde Martin Schulz heute auf dem Sonderparteitag in Berlin zum neuen Parteivorsitzenden der SPD gewählt. Der langjährige EU-Parlamentspräsident ist damit Nachfolger von Sigmar Gabriel, der die Partei mehr als sieben Jahre geführt hatte.
Schulz sprach sich erneut für mehr Gerechtigkeit in Deutschland, die Bekämpfung des Lohngefälles und ein Ende der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männer aus. „Wenn wir nicht dafür sorgen, dass es in diesem Land gerechter zugeht, dann wird das niemand anderes machen“, sagte Schulz. Gemeinsam mit den Gewerkschaften wolle er erreichen, dass es gleichen Lohn für gleiche Arbeit gebe – in Ost- und Westdeutschland.
Nach seiner Nominierung als Kanzlerkandidat hatte Schulz bereits erklärt, er wolle Korrekturen an der Agenda 2010 von Gerhard Schröder vornehmen. Ein Punkt war dabei die Einführung eines Arbbeitslosengeldes Q, also längerer Bezug von Arbeitslosengeld bei Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen.
Weitere Punkte in seiner Rede auf dem Sonderparteitag: die Warnung vor populistischen Parteien wie AfD und Front National und vor überzogener Kritik an der EU. Außerdem will Schulz Bildung gebührenfrei machen – „von der Kita bis zum Studium.“ Dies gelte auch für die Berufsausbildung.