„Theorie-Papst“ der Sozialdemokratie verstorben

Die SPD Barop/ Menglinghausen trauert um Dr. Horst Heimann. Heimann verstarb am 13. Januar 2024, kurz vor seinem 92. Geburtstag. Noch im Dezember war er für seine 70-jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt worden. Heimann trat im Jahr 1954, kurz nach seiner Übersiedlung aus der damaligen DDR nach West-Berlin, in die SPD ein und hielt ihr bis zum Schluss die Treue.

Heimann war ein SPD-Urgestein, ein Sozialdemokrat voller Überzeugung. So stellte Heimann einen großen Teil seines Lebens in den Dienst der Sozialdemokratie: Er studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Berlin und Paris, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und später viele Jahre Dozent und Vizedirektor der Gustav Heinemann-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Freudenberg. Mitte der 70er Jahre gehörte er neben Ossip K. Flechtheim und Fritz Vilmar zu den Mitbegründern der Hochschulinitiative „Demokratischer Sozialismus“.

Heimann hat bis zum Schluss zahlreiche Publikationen zu Theorie und Programmatik der SPD, zu Eduard Bernstein, zur Neuen Linken und zu Ost-West-Beziehungen veröffentlicht. Im SPD-Ortsverein Barop/Menglinghausen wurde er respektvoll „Theorie-Papst der Sozialdemokratie“ genannt. Gemeinsam mit den Dortmunder Jusos war es ihm ein Anliegen, die Geschichte der altehrwürdigen Partei in Erinnerung zu halten. „Horst war die sozialdemokratische Seele des Ortsvereins, hat in vielen Diskussionen Jung und Alt den historischen und theoretischen Hintergrund seiner Partei nahegebracht. Wir erinnern uns gern an unzählige Seminare in Freudenberg“, so brachte es die Vorsitzende des Ortsvereins, Silvya Ixkes-Henkemeier, noch während der Geburtstagsfeier zum 90. Geburtstag von Horst Heimann auf den Punkt.

„Die Partei hat einen großen Sozialdemokraten verloren. Wir werden ihn und seine großen Verdienste immer in Erinnerung behalten“, ist sich der SPD-Ortsverein Barop/Menglinghausen sicher.